Die letzten zwei Monate Wahlkampf waren für mich mehr als intensiv: Besuche in allen 87 niedersächsischen Wahlkreisen mit 224 Wahlkampfterminen, 50 Auf-ein-Wort-Diskussionen mit mehr als 7500 Teilnehmerinnen und Teilnehmern, etwa 1500 Fragen und 3000 Minuten Diskussion, über 2,5 Millionen erreichte Konten auf den social-media-Plattformen mit tausenden von Kommentaren und noch viel mehr Likes sprechen für sich. Jetzt sind wir endgültig auf der Zielgeraden dieses Wahlkampfs. Am Sonntag wird gewählt.
Die SPD hat gute Chancen, zum dritten Mal hintereinander die Landtagswahlen in Niedersachsen zu gewinnen. In der letzten Woche gab es fast jeden Tag eine neue Umfrage, die allerdings alle dasselbe Ergebnis hatten: Die SPD liegt vorne und es kann eine rot-grüne Mehrheit geben. Das ist für uns eine Ermutigung, aber Umfragen sind nun mal nur Umfragen. Entschieden wird an den Wahlurnen und da hängt es vor allem von der Wahlbeteiligung ab, wer am Ende die Nase vorne hat.
Es ist ein bemerkenswertes Zeichen, wenn in der aktuellen Lage die meisten Menschen in Niedersachsen der SPD vertrauen. Ich habe noch in keinem Wahlkampf so viel Verunsicherung und Sorge wie jetzt bei den Bürgerinnen und Bürgern erlebt.
Diese Stimmung und weniger die politische Konkurrenz sind die größte Herausforderung der vergangenen Wochen gewesen. Ich habe aber auch keinen Zweifel an der meiner Haltung und der der niedersächsischen SPD gelassen: Wir stehen für einen starken und aktiven Staat. Gerade jetzt muss unser Staat an der Seite der Bürgerinnen und Bürger stehen und sie unterstützen, wenn die Energiepreise durch die Decke gehen.
Mit dem Sofortprogramm für Niedersachsen wollen wir noch in diesem Jahr eine Milliarde Euro mobilisieren, um Unterstützung zu leisten. Mit unserem Vorschlag „fifty-fifty“ für einen Energiepreis-Deckel haben wir einen sehr praktikablen Weg aufgezeigt, wie wir in Deutschland die Belastungen schon am Anfang der Kette reduzieren können. In dieser Woche haben Olaf Scholz und die Ampel dann auf der Bundesebene für Klarheit gesorgt. Das 200-Milliarden-Programm ist der Beweis dafür, dass der Bundeskanzler sein Versprechen „You‘ll never walk alone“ aus dem Sommer sehr ernst nimmt. Die SPD im Bund und im Land ziehen an demselben Strang in dieselbe Richtung.
Wir haben eine echte Chance auf einen Sieg am Sonntag, aber alles andere als eine Gewissheit. Im Gegenteil: Viele Bürgerinnen und Bürger sind noch unentschieden und wissen noch nicht, ob sie zu Wahl gehen und wen sie wählen werden. Deswegen kommt es in diesem Wahlkampf gerade auf die letzten Meter an. Ich werde bis Samstagnachmittag fast ununterbrochen im Einsatz sein und ich bitte Euch auch alle sehr herzlich: Strengt Euch noch einmal ganz besonders an, sprecht die Menschen in Eurem Umfeld an und bittet sie zur Wahl zu gehen und um Unterstützung für die SPD – und auch für mich persönlich.
Ich bin gespannt, auf die nächste Kolumne am nächsten Montag, denn dann kennen wir alle das Ergebnis. Aber davor liegt noch viel, viel Arbeit.Ich wünsche Euch eine gute Woche.