Haushaltsrede Stadt Löningen 2024
Gruppe SPD/Bündnis 90-Die Grünen
Sehr geehrter Herr Ratsvorsitzender, sehr geehrter Herr Bürgermeister, liebe Ratskolleginnen und Ratskollegen, meine sehr verehrten Damen und Herren.
Da die wichtigsten Zahlen zum Haushalt bereits von meinen Vorrednern erläutert wurden, werde ich mich auch in diesem Jahr auf einige wenige, für uns aber wichtige Themen beschränken. Beim Erwerb von neuen Gewerbeflächen, ausgenommen des Gewerbegebietes an der B213, sollten wir in Zukunft auf weitere neue Gewerbegebiete verzichten, damit nicht noch mehr Flächen versiegelt werden. Es sind aber nicht nur die versiegelten Flächen, die wir als problematisch ansehen.
Mehr Gewerbe bedeutet auch mehr benötigte Fachkräfte, was ja heute ein immer größeres Problem ist.
Dazu kommt dann der Mehrbedarf an Plätzen für die Kleinen in den Krippen und Kindergärten. Das geht meistens nur mit neuen Investitionen. Bei neuen Gewerbeflächen decken die Verkaufspreise nicht annähernd die Kosten für Erwerb und Erschließung. Es dauert Jahre bis der fehlende Betrag wieder durch die zusätzliche Gewerbesteuer wieder eingenommen wird. Bei Umsiedelungen innerhalb Löningens noch länger. Darum sollten wir auch mal den Mut aufbringen und „STOP“ sagen. Immer mehr zusätzliche Projekte bedeuten nämlich auch, dass wir mehr Personal, gerade im Bereich Bauen und Planen benötigen, was wiederum zusätzliche Aufwendungen an Personalkosten nach sich zieht, wie wir ja am aktuellen Stellenplan sehen.
Ähnlich sieht es bei der Ausweisung neuer Baugebiete aus. Hier sollten die Gebiete in Evenkamp, Elbergen, Böen und an der Lodberger Straße fertiggestellt werden. Die Notwendigkeit für weitere Baugebiete sehen wir aber nicht. Wir müssen in Zukunft mehr auf einen verantwortungsbewussten Umgang mit unseren Flächen achten. In Zentrumsnähe werden weiterhin mehr Wohnungen benötigt. Da die zur Verfügung stehenden Flächen dort aber begrenzt sind, müssen wir uns mal Gedanken darüber machen, ob wir die oberen Baugrenzen vielleicht für die Zukunft erhöhen sollten. Ein möglicher Bereich für den sozialen Wohnungsbau wären aus unserer Sicht die Baugebiete „Böener Esch III“ und an der Lodberger Straße.
Was die Sanierung und den Neubau oder die Sanierung von Radwegen angeht, hätten wir uns gewünscht, dass sich im Haushalt mehr als nur ein Radweg pro Jahr wiederfindet. Hier müssen wir mal darüber sprechen, ob für einen zusätzlichen Radweg vielleicht auch mal ein anderes Projekt zurückgestellt werden kann. Die Investitionen in unsere Schulen halten wir für absolut notwendig. Das sind nämlich Investitionen für unsere Kinder und somit in unsere Zukunft. An dieser Stelle möchte ich besonders die geplanten Investitionen für den Schulhof der Realschule erwähnen. Hier ist auch das Chaos zu nennen, das zurzeit immer entsteht, wenn die Kinder von Ihren Eltern zur Realschule gebracht oder abgeholt werden. Da werden ohne Rücksicht auf die Anwohner deren Einfahrten einfach zugeparkt oder deren Grundstücke als Parkplatz genutzt. Damit dieses Chaos an der Realschule bald ein Ende hat, muss der geplante Parkplatz an der „St.Florian Str.“ so schnell wie möglich realisiert werden.
Was die Grundschule in Wachtum angeht, freuen wir uns, dass die Kinder und das Lehrpersonal demnächst in die neuen und sanierten Gebäude einziehen können, auch wenn die Kosten den geplanten Rahmen doch ziemlich gesprengt haben. Das sollte uns in Zukunft nicht mehr passieren.
Nun zum Themen Sicherheit und Vandalismus im Innenstadtbereich und an der Hase. Eine mögliche Maßnahme, die zu mehr Sicherheit beitragen könnte, wäre eine sogenannte „intelligente Beleuchtung“. Das würde auf Dauer Kosten sparen, ist zudem noch umweltfreundlicher und verhindert vielleicht auch mal eine Straftat.
Eine Kosten-/Nutzen-Rechnung könnte uns die Verwaltung vielleicht mal ausarbeiten. Den Vandalismus an der Hasepromenade finden wir unerträglich. Da werden u.a. neue Sitzbänke beschädigt und beschmiert. Der Müll liegt auf der Erde, obwohl die Mülleimer direkt daneben leer sind. Das ist einfach unglaublich. Diese Leute müssen mehr zur Rechenschaft gezogen werden. Und da sind wir alle gefragt und in der Verantwortung.
Meine Damen und Herren. Weil die allermeisten Haushaltsansätze unsere Zustimmung finden, werden ich und meine SPD-Kollegen auch dem Haushalt für das Jahr 2024 zustimmen. Unsere Kollegen Egbert Schäpker und Maria Kruse werden ihn aus den bekannten Gründen (Flächenversiegelung und zu wenig Radwegprojekte im Haushaltsjahr) ablehnen.
Bedanken möchte ich mich an dieser Stelle bei allen ehrenamtlich tätigen Bürgerinnen und Bürger für ihren Einsatz zum Wohle unserer Stadtgemeinde und besonders bei den vielen ehrenamtlichen Helfern, die dafür gesorgt haben, dass wir das Hochwasser zum Jahreswechsel einigermaßen glimpflich überstanden haben.
Ein Dankeschön geht auch an alle Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Stadt Löningen für die wirklich gute Zusammenarbeit. Ich bedanke mich für ihre Aufmerksamkeit.
Rainer Kroner Gruppensprecher