Für eine Woche ist Hannover das Mekka der Feuerwehren, Rettungsorganisationen und Katastrophenschützer. Die Interschutz ist die Weltleitmesse für die Ausstattung aller dieser Einrichtungen, die die Bevölkerung im Ernstfall schützen sollen, und wer wissen will, wohin die Entwicklung läuft, kommt um die Interschutz kaum herum. Gleichzeitig findet auch der Deutsche Feuerwehrtag in Hannover statt und verstärkt noch einmal das Interesse an diesem Thema.
Keine Frage, Sicherheit ist auf absehbare Zeit eines der wichtigsten Themen für unsere Gesellschaft. Dabei geht es keineswegs nur um die äußere Sicherheit und die Folgen des russischen Angriffs auf die Ukraine. Schon lange vor diesem Krieg haben sich auch im Inneren in den letzten Jahren immer wieder Situationen ergeben, die nur mit einem Großaufgebot von Einsatzkräften zu bewältigen waren.
Hochwassereinsätze gehören ebenso dazu wie Waldbrände. Die Auswirkungen des Klimawandels bekommen gerade auch die Rettungsorganisationen sehr konkret zu spüren. Fluchtbewegungen wie vor einigen Jahren aus dem mittleren Osten oder in diesem Jahr aus der Ukraine lassen sich ohne diese Hilfskräfte schlichtweg nicht bewältigen. Herzlichen Dank dafür! Und die schwierige Impfkampagne gegen das Coronavirus hat diese Unterstützung ebenfalls dringend erforderlich gemacht.
Was auch immer die Anforderungen konkret sein werden, solche Situationen müssen wir verstärkt auch für die Zukunft erwarten. Umso wichtiger ist es, dass die Hilfsorganisationen auf wachsende Anforderungen bestmöglich vorbereitet sind. Das trügerische Gefühl von Sicherheit, das in den letzten Jahrzehnten geherrscht hat, hat auch bei der Ausstattung Spuren hinterlassen und es gibt überall unbestreitbaren Nachholbedarf. Zugleich bietet insbesondere die Digitalisierung auch neue Chancen für die Retterinnen und Retter, aber auch solche Systeme – wie etwa der Einsatz von Drohnen beim Brandschutz – müssen erst einmal angeschafft werden. In Niedersachsen haben wir dafür schon mit einem Sonderprogramm begonnen und gehen damit bundesweit voran.
Die Bundeswehr hat ein ähnliches Problem und aus guten Gründen jetzt einhundert Milliarden Euro erhalten, damit die Einsatzbereitschaft in vollem Umfang hergestellt wird. Und was ist mit dem Zivil- und Katastrophenschutz? Es wird Zeit, dass die Bundespolitik auch diesen Teil der Sicherheit in den Blick nimmt und dabei hilft, ihn aufgabengerecht auszustatten. Die Menschen bei den Feuerwehren und allen anderen Hilfsorganisationen haben es verdient!
Ich wünsche Euch eine gute Woche.