Die letzte Woche des Jahres 2021 hat begonnen und wenn ich für dieses Jahr ein Attribut nennen sollte, es wäre „anstrengend“. Ein anstrengendes Jahr für mich persönlich – es kommt mir so vor, als hätte ich noch nie so viel gearbeitet. Ein anstrengendes Jahr aber vor allem auch für unsere ganze Gesellschaft, denn von einer kurzen Verschnaufpause im Sommer abgesehen, waren wir wohl fast alle vorwiegend im Krisenmodus. Mit anderen Worten: Es war das zweite Corona-Jahr.
Am Ende des Jahres können wir aber in Niedersachsen auch feststellen, dass wir es gemeinsam bis hierhin eigentlich ganz gut gemacht haben. Damit meine ich nicht nur die derzeit allerdings nicht wirklich aussagekräftigen Infektionszahlen, die eher moderate Belastung unserer Krankenhäuser oder unsere vergleichsweise ganz guten Impfquoten. Es ist vor allem der Eindruck, dass auch am Ende eines so anstrengenden Jahres in Niedersachsen Gelassenheit und Vernunft gepaart mit viel Gemeinsinn weit überwiegen. Unsere norddeutsche Mentalität kommt uns in der Pandemie sehr zugute, jedenfalls im Vergleich mit der Situation mit einigen anderen Regionen in Deutschland, wo die Probleme noch einmal deutlich größer sind.
Dafür möchte ich mich bei allen herzlich bedanken, die auf ihre Weise dazu größere oder kleinere Beiträge geleistet haben! Und ausdrücklich bei denen um Verständnis bitten, die wegen der Pandemie herbe Verluste und Einschränkungen hinnehmen mussten und sicher damit hadern. Natürlich kann ich das verstehen und keine dieser Entscheidungen ist uns leicht gefallen. Aber ich muss auch um Verständnis bitten, denn ohne alle diese Maßnahmen wären wir sicher in ganz anderen Problemen miteinander.
Das gilt auch für jene, die einen ganz anderen Blick auf die Pandemie haben, keine Gefahr erkennen können oder die Corona-Politik für komplett überzogen halten. Die Härte dieser Gegensätze in unserer Gesellschaft muss betroffen machen, aber die große Mehrheit unserer Gesellschaft erwartet mit Recht von ihrem Staat, dass er sie so gut wie möglich schützt. In einer Demokratie muss die Minderheit eine solche Weichenstellung respektieren, das ist eine sehr prinzipielle Frage und in Niedersachsen haben wir dazu eine sehr klare Haltung. Alle sollen die Möglichkeit haben, ihre Meinung laut und deutlich zu sagen, aber unter Beachtung der Regeln, die für alle gelten.
Und was bringt das Jahr 2022? Erst einmal – leider! – noch einmal eine große Anstrengung, denn in anderen Ländern sehen wir sehr deutlich, was mit Omikron auf uns zukommt. Gerade für die ungeimpften Menschen wird das Risiko einer Infektion hoch sein und in vielen Fällen auch das eines schweren Verlaufs. Und umgekehrt sind alle dreimal Geimpften gut gegen eine Infektion und besonders gut gegen eine schwere Infektion geschützt. Am Jahresanfang werden bekanntlich gute Vorsätze gefasst und ein besonders guter Vorsatz für die Sylvesternacht lautet in diesem Jahr: Impfen lassen!
Wenn ich auf die Erfahrungen in 2021 schaue, bin ich zuversichtlich für 2022. Zusammen werden wir es auch dieses Mal wieder schaffen.
Ich wünsche Euch allen einen guten Rutsch ins Neue Jahr. Tschüß 2021, ich freue mich auf 2022!