Weihnachten und der Jahreswechsel sind vorbei, ich hoffe, Ihr hattet eine gute Zeit und geht jetzt schwungvoll in das Neue Jahr. Für die meisten von uns geht es nach ruhigen Tagen jetzt wieder los mit dem Alltag. Aber natürlich begleitet uns das Haupt-Thema aus dem alten Jahr auch im Neuen – Corona.
Wer einen Blick auf die unterschiedlichen Statistiken wirft – Robert Koch Institut, John Hopkins University bei zeit.de und, für Niedersachsen besonders empfehlenswert, die Corona-Seite bei niedersachsen.de – könnte meinen, auch das Virus hätte zwischen Weihnachten und Neujahr Urlaub gemacht. Auf den ersten Blick sind die Zahlen jedenfalls deutlich zurück gegangen: Vor Weihnachten gab es bundesweit täglich mehr als 25.000 neue Infektionen, jetzt sind es durchschnittlich etwas mehr als 18.000. Ein echter Fortschritt, oder?
Daran gibt es leider große Zweifel. Über die Festtage haben viele Arztpraxen geschlossen und auch bei den privaten Laboren ist die Arbeit deutlich eingeschränkt worden. Als Folge ist die Zahl des Tests in dieser Phase spürbar zurückgegangen und es wurden weniger Infektionen festgestellt. Dazu kommt, dass die Effekte durch Weihnachten und Silvester in den Statistiken ebenfalls noch nicht vollständig zum Ausdruck kommen. Eines dürfte jedenfalls feststehen: Die Infektionslage ist derzeit um einiges schlechter als die Statistiken. Das wird voraussichtlich erst in den nächsten Tagen nach und nach sichtbar werden (und deswegen sind dann auch steigende Inzidenzwerte zu erwarten).
Warum ist das politisch wichtig? Am Dienstag geht es auch mit der Politik gleich wieder richtig los und zwar mit einer Bund-Länder-Konferenz zum weiteren Corona-Kurs.
Die jetzt geltenden Einschränkungen haben eine Laufzeit bis zum 10. Januar, aber von einer Verlängerung werden wir wohl ausgehen müssen. Zum einen sind auch die bekannten Infektionszahlen noch viel zu hoch für spürbare Lockerungen, zum anderen sind diese Zahlen aus den genannten Gründen leider schlicht nicht verlässlich. Deswegen wäre es nicht zu vertreten, zum jetzigen Zeitpunkt die strikten Kontakteinschränkungen wieder aufzugeben.
Das wird aber am Dienstag nicht das einzige Thema sein. Was kann geschehen, damit Wirtschaftshilfen schneller bei den betroffenen Unternehmen ankommen, deren Durststrecke sich mit einem längeren Lockdown ebenfalls verlängert? Wie geht es in den Schulen und Kitas weiter, wenn die Ferien überall vorbei sind? Das sind Fragen, die für die Betroffenen von größter Bedeutung sind und auf die wir klare Antworten geben müssen.
Der Kampf gegen das Corona-Virus ist kein Sprint, sondern ein Marathon. Bis zum Frühling, so sagen die Experten, werden wir noch eine anstrengende Phase zu bewältigen haben. Wir werden uns noch mit einer guten Portion norddeutscher Gelassenheit und Ausdauer wappnen müssen – das ist mein Wunsch für uns alle zum Start ins neue Jahr.
Ich wünsche Euch eine gute Woche.