Mit dem 1. Advent ist immer die Zielgerade eines Jahres erreicht. Erfahrungsgemäß beginnt in der Politik (und auch sonst) eine hektische Abschluß-Rallye, in der wichtige Dinge noch unter Dach und Fach gebracht werden sollen.
In der Landespolitik geschieht das zum Beispiel durch den Beschluss über das neue Klimagesetzes mit weitreichenden Weichenstellungen für die nächsten Jahrzehnte und dem Ziel eines klimaneutralen Niedersachsens im Jahr 2020.
Aber im Jahr 2020 kommt noch etwas Besonderes hinzu: Ein Jahres-Schlußspurt im Kampf gegen die Pandemie. Bei den Infektionszahlen tut sich derzeit etwas. Seitdem Anfang November der „Lockdown light“ begonnen hatte, haben wir gemeinsam den Anstieg der Infektionen stoppen können – das war schon einmal sehr wichtig.
Dann gab es aber etwa zwei Wochen, in denen wir auf einem Plateau unterwegs waren – es ging nicht
mehr hinauf, aber auch nicht wirklich hinunter.
Seit einigen Tagen scheint es nun aber endlich auch einen Rückgang bei den Inzidenzwerten zu geben.
Das ist für mich, sicher aber auch viele von Euch eine echte Ermutigung. Es lohnt sich eben doch, wenn wir uns zurücknehmen, Alltagsmasken tragen und überall auf Distanz bleiben.
Eine solche Ermutigung hilft, sie ist aber auch notwendig, weil wir noch lange nicht am Ziel sind.
In Niedersachsen waren wir bei den Infektionszahlen eigentlich immer deutlich besser als der Bundesdurchschnitt, zwischendurch lagen aber auch wir deutlich über dem Wert 100.
Derzeit befinden wir uns laut Robert-Koch-Institut bei Mitte 80 und das ist noch ein ganzes Stück von der Zielzahl 50 entfernt, die sich Bund und Länder als Maximum gegeben haben. Im Dezember liegt also noch eine Menge Arbeit vor uns. Aber sind deswegen dann trotzdem noch neue Einschränkungen nötig, werden sich jetzt manche von Euch fragen?
Klare Antwort: Ja! Zum einen sind die Zahlen in Niedersachsen – wie gesagt – deutlich besser als in vielen anderen Ländern, aber bei manchen unserer Nachbarn schaut es noch ganz anders aus.
Es kann also jederzeit auch wieder Rückschläge geben. Und zum anderen sind Weihnachten und Silvester in diesem Jahr leider nicht nur freudige Anlässe, auf die wir uns freuen können, sondern auch Risiken für neue Infektionen.
Bei den Gesprächen zwischen Bund und Ländern in der letzten Woche war das eines der schwierigsten Punkte.
Wir wollen natürlich niemandem die Festtage vermiesen, aber wie kann man sich coronagerechte Weihnachten und einen vorsichtigen Jahreswechsel vorstellen?
Die Antwort ist einerseits ein gewisser Spielraum für Feiern im engsten Freundes- und Familienkreis bis zu zehn Personen. Und andererseits der dringende Appell an alle Bürgerinnen und Bürger zu großer Vorsicht und Umsicht.
Das ist schon das Mantra der letzten Monate gewesen, aber es bleibt einfach richtig: Wenn alle vernünftig bleiben, muss niemand sich sorgen. Und wenn zu viele unvernünftig sind, haben alle den
Nachteil.
Deswegen wird der Dezember so spannend im Kampf gegen das Virus: Gelingt es uns die Neuinfektionen deutlich nach unten zu drücken? Kommen wir durch die Festtage ohne eine neue Welle?
Wenn wir beide Fragen im Januar bejahren können, haben wir viel geschafft und können mit neuem Schwung das Neue Jahr anpacken.
Drücken wir uns die Daumen und helfen wir alle mit! Ich wünsche Euch eine gute Woche.