Am Montag geht‘s wieder los – das ist bei mir so (so ganz arbeits- und politikfrei war es in den letzten Wochen allerdings auch nicht) und das ist auch an den niedersächsischen Schulen so. Mit am Start wird dabei außer Schülerinnen und Schülern und den Lehrkräften auch mehr oder weniger viel Unsicherheit sein, denn schließlich beginnt der Schulbetrieb inmitten täglich steigender Infektionszahlen und das wird realistischerweise leider auch noch einige Zeit so bleiben.
Wird es denn wieder losgehen mit dem Präsenzunterricht, war deswegen in den letzten Wochen immer eine häufige Frage. Die Antwort lautet in allen sechzehn Ländern: Ja. Eine wohl überall gemachte Erfahrung aus den Phasen eines Lockdown waren die Berichte über Schäden, die geschlossene Schulen bei vielen Kindern und Jugendlichen anrichten, gerade bei denen mit einem erhöhten Förderbedarf. Diese Botschaft ist angekommen und deswegen versuchen alle Beteiligten, eine Wiederholung zu verhindern.
Aber natürlich wird es nur mit vielen Vorsichtsmaßnahmen gehen, denn Omikron ist bekanntlich noch einmal wesentlich ansteckender als seine Vorgänger. Deswegen sind bis auf weiteres tägliche Tests der Schülerinnen und Schüler notwendig, nicht nur in den ersten Tagen nach Schulstart. So gut wie möglich soll verhindert werden, das Virus in die Schulen hinein zu lassen.
In den Schulen müssen alle eine medizinische Maske tragen, auch die Kleinen. Diese Maßnahme sehen viele Eltern kritisch, aber als Schutz vor Infektionen ist sie gerade jetzt zwingend notwendig, sagt die Wissenschaft. Den Lehrerinnen und Lehrern wird sehr empfohlen, FFP 2‑Masken zu tragen, die dafür nötigen Mittel stehen zur Verfügung. Dazu kommen dann noch die Hygienekonzepte und vieles anders mehr.
Und wie steht es mit den Luftfilteranlagen, auf die viele Eltern große Hoffnungen setzen? Ihre Anschaffung wird aus Bundes- und Landesmitteln mitfinanziert, sie haben allerdings eher eine unterstützende Wirkung und können das Stoßlüften nicht ersetzen, wie es sich viele erhoffen. Das ist gerade im Winter unangenehm, aber unter den gegebenen Bedingungen leider nicht zu vermeiden.
Es gibt also einen Ring von Sicherheitsmaßnahmen, die auch in der jetzigen Lage einen einigermaßen normalen Unterricht in den Schulen möglich machen sollen. Eine Garantie dafür, dass es nicht zu Infektionen und in Einzelfällen zur Schließung von Klassen, Jahrgängen oder auch ganzen Schulen kommen wird – eine solche Garantie kann es trotzdem natürlich nicht geben, denn eine pandemiefreie Zone kann die Schule nach allen Erfahrungen und trotz aller Bemühungen nicht sein.
Zu diesen Erfahrungen gehört allerdings auch eine, die mir besonders wichtig ist: Die Schulleitungen, die Lehrerinnen und Lehrer engagieren sich seit Beginn der Pandemie in herausragender Weise – herzlichen Dank dafür. Die allermeisten Eltern nehmen ihre Verantwortung sehr ernst und unterstützen den Schulbetrieb durch die morgendlichen Tests ihrer Kinder. Und die Schülerinnen und Schüler sind – das ist mir bei Schulbesuchen immer wieder bestätigt worden – in der Regel sehr verantwortungsbewusst und helfen durch ihre Disziplin mit (mehr als viele Erwachsene).
So ist es bis jetzt gelungen, dass die Schulen kein Hotspot gewesen sind. Und ich bin zuversichtlich, dass es auch in den nächsten anstrengenden Wochen so bleibt.
Ich wünsche allen Beteiligten einen guten Schulstart und Euch allen eine gute Woche.